Subwoofer Grundlagen: Bowers & Wilkins DB3D und SVS SB-2000

Zur Steigerung des Musikgenusses kann es von Vorteil sein, die vorhandenen Lautsprecher um einen oder zwei Subwoofer zu ergänzen. Während jene im Heimkino-Bereich schon beinahe zum Standardinterieur gehören, trifft man sie im HiFi-Bereich bisweilen seltener an. Zu oft werden sie als dröhnend wahrgenommen, dabei sind die Bassboxen maßgeblich an einem ausgewogenen Klang beteiligt - vorausgesetzt, sie wurden entsprechend kalibriert. Im Folgenden möchten wir uns mit der Thematik der Subwoofer befassen und stellen zwei Vertreter vor: Bowers & Wilkins DB3D und SVS SB-2000

Leitfaden für den Subwoofer

Subwoofer können eine wunderbare Ergänzung sein, um bei kompakten Lautsprechern für eine verbesserte Tieftonwiedergabe zu sorgen. Die meisten sind aktiv, selten gibt es auch passive. Aktive Subwoofer benötigen eine separate Stromversorgung und haben ihren eigenen Verstärker.
Wichtig ist, dass es bei Lautsprechern vor allem auf die Aufstellung ankommt. (Damit haben wir uns in diesem Artikel genauer befasst.) Bei Subwoofern kommt die Einstellung hinzu, die den entscheidenden Unterschied erwirkt. Sowohl die Position an sich als auch die Stellschrauben des Woofers müssen mit Feingefühl und Hörarbeit angepasst werden, um Übergangsfrequenz, Pegel und Phase richtig einzustellen.

Um den Woofer zu positionieren, wird zunächst eine Stelle im Raum gesucht, die möglichst wenig Symmetrie mit den umliegenden Wänden erzeugt. In vielen Fällen ist dieser Platz bei etwa einem Fünftel der Raumlänge und -breite. Hier sind die Abstände zu den Wänden groß und zugleich unterschiedlich genug, sodass die Schallwellen möglichst wenig reflektieren.

Oberhalb welcher Frequenz die Tieftöne des Subs nicht mehr verarbeitet werden, wird von der Übergangsfrequenz bestimmt. Diese lässt sich sowohl am Subwoofer selbst, als auch am AV-Receiver einstellen. Im Normalfall wird die Übergangsfrequenz bei 80 Hz eingestellt. Minilautsprecher erfordern in der Regel den Frequenzbereich darüber, Stand- und Kompaktlautsprecher den darunter.
Für die Pegelanpassung wiederum ist es von Vorteil, wenn man ein Pegelmessgerät oder eine entsprechende Smartphone-App zur Verfügung hat. Doch auch unabhängig davon wird man um den Hörtest nicht herumkommen, da dieser auch nach der Verwendung von Hilfsmitteln erfolgen sollte – und zwar mit Musik, die viel Bass hat. Je mehr Beispiele man verwendet, umso breiter lässt sich der Bassbereich ausloten. Anschließend erfolgt der Feinschliff der Übergangsfrequenz. Hier gilt die Regel: Wenn der Sub nicht mehr explizit zu hören ist, sein Sound beim Ausschalten aber als fehlend empfunden wird, hat man ihn ideal ausgelotet.
Durch die Phase wird schließlich alles noch etwas stimmiger. Da sie eher subtil ist, erfolgt ihre Einstellung erst zum Schluss. Sie beschreibt zeitliche Unterschiede zwischen Signalen und den Signalanteilen der Schallwellen. Das bedeutet, dass das Einstellen der Phase die Laufzeit der Schallwellen korrigieren soll. Am erfolgreichsten lässt sich die Phase vom idealen Hörplatz aus einstellen. Von diesem aus werden typische Tieftonfrequenzen ausgewählt und nach Gehör versucht zu experimentieren. Lässt man beispielsweise ein Stück mit einer sehr tiefen Stimme abspielen, kann vom Hörplatz aus eruiert werden, in welcher Stellung die Stimme am natürlichsten und vollsten klingt.

Wenn alles passt kommt es noch auf das zeitrichtige Verhalten an, denn die hohen Töne bewegen sich schneller durch die Luft als die tiefen. Auch hier erzielt der Hörplatz den entscheidenden Unterschied, denn vor allem die Einstellung der Phase bezieht sich auf einen bestimmten Sweetspot. Das Ziel ist es, dass die Subwooferwellen gleichphasig, das heißt zur gleichen Zeit am idealen Hörplatz ankommen. Satt, kräftig und vor allem tief soll der Bass klingen. Ist das der Fall, ist der er richtig eingestellt. Er verbindet Wucht mit untadeliger Impulstreue und sorgt für wahres Hörvergnügen.

Bowers & Wilkins DB3D

Der britische Hersteller Bowers & Wilkins hat neue, platzsparende Aktiv-Subwoofer entwickelt, die sich hören lassen können. Das Design ist anspruchsvoll, die Materialien hochwertig und auch auf der technischen Seite wurde vorausschauend gearbeitet. Die Reihe besteht aus drei Modellen, wobei der 25 kg umfassende DB3D das kleinste der Geräte ist. Er zeichnet sich durch seine präzise Tiefe aus. Ob Hochglanz Schwarz, Nussbaum Rot oder Satin Weiß – der Woofer ist sehr flexibel und fügt sich in jedes Lautsprechersystem ein.

Der DB3D in seiner roten Ausführung inkl. Frontabdeckung

Auf der Rückseite finden sich keine Regler, da der DB3D mit der kostenfreien Konfigurations-App eingerichtet wird. Das nimmt Nutzern eine ganze Menge Arbeit ab. Die App ist für Android- und iOS-basierte Geräte verfügbar und hilft sowohl bei der Positionierung im Raum, als auch bei der Anpassung der Audio- und der Output-Voreinstellungen. Durch das integrierte Room-EQ-System lässt sich die Raumkorrektur ohne zusätzliche Software oder Mikrofone vornehmen.

Darüber hinaus ist auch das Endstufenmodul inklusive Kühlrippen und Anschlüsse auf der Unterseite des Gehäuses angebracht. Der DB3D verfügt über je zwei XLR-, Cinch und 12V-Trigger-Anschlüsse sowie einen 9-poligen D-Sub RS-232-Eingang. Das Modell steht auf entsprechenden Füßen und diese Designlösung macht das Gerät besonders tauglich für die Aufstellung im Wohnraum. Wie man es bereits von der beliebten 800-Serie Diamond kennt, stecken auch in dem DB3D die leichten und zugleich ultra-steifen Aerofoil-Membranen. Diese können, da sich die Elektronik auf der Unterseite befindet, Rücken an Rücken arbeiten, um Gehäuseschwingungen zu minimieren. Somit ermöglichen die Schallwände einen sauberen, kontrollierten Bassklang. Die Verstärkerleistung umfasst beachtliche 1000 Watt, weswegen die Nutzung eines entsprechend hochentwickelten Verstärkers von Nöten ist.

Die Aerofoil-Membranen des DB3D sind Rücken an Rücken angebracht

Sobald der Woofer in Betrieb ist, sorgt er für einen tiefen und knackigen Bass. Auch mit hohen Übergangsfrequenzen fügt er sich hervorragend an den Mitteltonbereich kleiner Boxen an. Präzise und mit sauberen Konturen überzeugt der kompakte DB3D und bietet darüber hinaus eine ausgezeichnete Impulstreue.

SVS SB-2000

Wie man es von der Lautsprecher- und Subwoofer-Schmiede SVS nicht anders kennt, überzeugt der SB-2000 natürlich durch seine enorme Bassgewalt, hohe Pegelfestigkeit und die stabile Konstruktion und zählt damit zurecht zu den Langzeitlieblingen im Bereich der Woofer. Der aktive Subwoofer wiegt knapp 16 kg, besitzt ein schwarzes MDF-Gehäuse in den Ausführungen Esche oder Piano, hat runde Ecken sowie ein Metallschutzgitter. Die 12 Zoll Treiber haben einen Aluminium-Druckgusskorb und strahlen nach vorn ab. Somit wird die moderne Optik des Modells hervorragend abgerundet.

Der SVS SB-2000 mit seiner Frontabdeckung

Auf die inneren Werte des kompakten Woofers wurde viel Wert gelegt. So ist die Schwingspule durch ihre umfangreiche Dimensionierung besonders leistungsstark, während die Zentrierspinne für akustische Geradlinigkeit sorgt. Eine Langhub-Gummisicke ermöglicht gute Haltbarkeit und ist neben der Zentrierspinne eine weitere flexible Verbindung, welche Schwingteil und Korb miteinander verbindet. Auch die Impulstreue wurde von SVS mitgedacht, weswegen die Membran aus Aluminium-Polypropylen leicht und ebenso steif ist.

Kommen wir zu dem Class D-Verstärker. Dieser liefert eine RMS-Dauerleistung von 500 Watt, kurzfristig sogar bis zu 1100 Watt, um beispielsweise eine Explosion in einem Film zu unterstützen. Durch das Class D-Prinzip wird während der Verstärkung wenig Verlustwärme produziert und auch im Standby-Modus verbraucht der Verstärker besonders wenig Energie.

Das Herzstück des modernen Woofers befindet sich im hinteren Berich. Auf der Rückseite wurden Stereo-Cinch-Ein- und Ausgängen, ein stufenloser Phasen- sowie Lautstärkeregler und eine justierbare Übernahmefrequenz angebracht. Darunter befindet sich die Endstufe. Außerdem kann der Sub als Weiche zwischen Vorverstärker und Endstufe eingeschleift werden.

Die pure Basskraft des SB-2000 spricht für sich und geht Hand in Hand mit der ausgezeichneten Pegelfestigkeit. Die Konturen sind präzise hörbar und der Sub bietet eine überzeugende Impulstreue. Damit hält der aktive Subwoofer was er verspricht: Musik und auch Filmtöne werden uneingeschränkt satt und kräftig wiedergegeben.

Abschluss

HiFi-Enthusiasten können sich von Heimkino-Fans noch etwas abschauen, denn diese wissen schon lange, dass Subwoofer ein ideale Eränzung sein können. Wenn sie richtig eingestellt sind und fügen sie sich harmonisch in den Gesamtklang ein. Der DB3D reiht sich ideal in das stilsichere Design der Produkte von Bowers & Wilkins ein und lässt sich beispielsweise hervorragend mit dem neuen 706 S2 kombinieren. Darüber hinaus ist er in Sachen Verarbeitung, mechanischem Aufbau und Elektronik zukunftsweisend. Der leistungsstarke SB-2000 wiederum ist solide und bietet neben seinem zeitlosen Design Präzession und Impulstreue.

Update 05.12.2017:

In diesem Video, das im Rahmen unserer Heimkino-Neueröffnung entstand, erklärt Raphael Vogt Grundlegendes zum Thema Subwoofer:



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