JBL bei HiFi im Hinterhof: L100 Classic & 4306 vorführbereit

Seit 2017 haben wir den eigenwilligen High-End-Lautsprecher JBL 4367 im Programm und sind von dessen Performance nach wie vor begeistert. Dass es für den typischen JBL-Sound nicht unbedingt das Kühlschrank-Format braucht, beweisen wir Ihnen ab sofort gerne auch anhand von zwei kleineren Modellen, die wir neu in unsere Vorführung aufgenommen haben: JBL L100 Classic und JBL 4306.

JBL L100 Classic

Der L100 Classic dürfte einigen bekannt vorkommen, schließlich handelt es sich um die Neuauflage des wohl mit Abstand bekanntesten Lautsprechers aus dem Hause JBL. Das Vorbild, der L100, kam erstmals 1970 als Consumer-Variante des Studio-Lautsprechers JBL 4310 in den Handel, wurde schnell zu einer echten HiFi-Ikone und ist zum Beispiel auch auf dem berühmten Werbe-Foto von Steven Steigman für Hitachi Maxell (“Blown-away man”) von 1978 zu sehen.

Obwohl sich der L100 Classic grundsätzlich am Konzept des berühmten Vorgängers orientiert, wurden sämtliche Elemente natürlich auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, um die Klangcharakteristik den heutigen Standards anzupassen. So zeichnet für das Hochtonspektrum ein neu entwickelter 25 mm Dome-Tweeter aus Titan verantwortlich, der etwas in das Gehäuse zurückversetzt und von einem flachen Waveguide umgeben ist. Gleich darunter befindet sich der 130 mm Mitteltöner aus reinem Zellstoff, der durch einen Gussrahmen stabilisiert wird. Nach demselben Prinzip ist auch der cremeweiße 300 mm Tieftöner konstruiert.

Unverwechselbares Aussehen, einmaliger Sound: JBL L100 Classic und JBL 4306

Um den tieffrequenten Bereich zu unterstützen verfügt der L100 Classic zudem über einen frontseitig ausgeführten Bassreflexkanal. Das Panel darüber mit den zwei Potis erlaubt wiederum die Feinjustierung des Mitten- und Hochtonbereichs. Das ist tatsächlich wörtlich zu nehmen. Veränderungen sind wohl hörbar, die Klangregelung wirkt aber eher subtil und der Grundcharakter des Lautsprechers bleibt jederzeit erhalten.

Die Klangregelung des JBL L100 Classic

Noch ein paar Bemerkungen zum Gehäuse: Hier wurde ausgezeichnete Arbeit geleistet, die gesamte Konstruktion wirkt solide und das schöne Walnuss-Furnier macht optisch einiges her. Die schwarze Front transportiert den typischen 70er-Jahre-Look ins 21. Jahrhundert und kann auf Wunsch mit der stilechten Abdeckung verkleidet werden, die in Orange (!), Blau oder Schwarz erhältlich ist. Ob die passenden Ständer in jeder Situation eine akustisch perfekte Aufstellung zulassen lassen, sei an dieser Stelle mal dahingestellt, sie passen allerdings ganz ausgezeichnet ins Gesamtbild.

Für Mutige: Die orangefarbene Bespannung für die L100 Classic

Liebe zum Detail: Das JBL-Logo ist in die Abdeckung der L100 Classic eingearbeitet

JBL 4306

Wenn es noch eine Nummer kleiner sein darf und die Reminiszenz an den Klassiker L100 nicht zwingend erforderlich ist, bietet sich der JBL 4306 an. Dieser ist wie sein viel größerer Bruder, der JBL 4367, mit einem Hoch-/Mittelton-Horn ausgestattet. In dessen Zentrum arbeitet ein 25 mm Kompressionstreiber, der – daher der Name – größer ist als die Öffnung des Horns und so durch die starke Luftkompression einen hohen Wirkungsgrad und den typischen Hornlautsprecher-Sound realisiert. Für die Wiedergabe des Tiefenspektrums kommt ein 200 mm Treiber zum Einsatz, der wie auch beim L100 Classic aus Zellstoff gefertigt wird. Die zwei frontseitig ausgeführten Bassreflexkanäle liefern zusätzlich Fundament, zudem gibt es einen Regler zur Absenkung bzw. Anhebung der hohen Frequenzen. Ein Echtholz-Furnier aus Walnuss hat der JBL 4306 ebenfalls spendiert bekommen, die mitgelieferte Bespannung fällt hier deutlich dezenter aus als beim L100 Classic.

Die Klangregelung des JBL 4306

Erste Eindrücke und vorläufiges Fazit

Nimmt man vor der JBL L100 Classic Platz setzt unweigerlich ein gewisser Zeitmaschinen-Effekt ein. Dieser Lautsprecher strahlt eine besondere Aura aus und beweist einmal mehr, dass die Optik auch in audiophilen Gefilden mehr als nur eine Nebenrolle spielt. An die Anlage gebracht entfaltet sich schließlich ein offener, klar gestaffelter und entspannter Sound mit guter Auflösung und kräftigem Bass. Die Wiedergabe ist fokussiert und gleichzeitig offen, Dynamik geht vor gnadenloser Detailzeichnung, beschönigt wird hier trotzdem nichts – Schwächen in der Produktion reicht die L100 Classic unverblümt weiter.

Der JBL 4306 ist im Grunde ähnlich angelegt und der gekonnt gearbeitete Horntreiber sorgt dafür, dass auch ein gutes Stück abseits des Sweetspots kaum Verluste zu verzeichnen sind. Auch hier haben wir es mit einem wunderbar musikalischen Lautsprecher zu tun, der seit seiner Ankunft in unseren Vorführstudios schon einige begeisterte Zuhörer gefunden hat. Summa summarum sind der JBL L100 Classic und der JBL 4306 eine echte Bereicherung für unser Programm und gefallen uns richtig gut!



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