Die Quelle guter Musik. Teil 2: Die CD

Nachdem wir im ersten Teil der Reihe das lokale Audio-Streaming betrachtet und hoffentlich dazu beigetragen haben, einige Kernaspekte dieser vergleichsweise komplexen und noch relativ jungen Technologie zu enträtseln, geht es in der zweiten Folge unserer Mini-Serie um einen echten Klassiker, der entgegen vieler Voraussagen noch lange nicht tot ist: Die Audio-CD.

Die Anfänge

Auf der Funkausstellung 1981 in Berlin erstmals vorgestellt, lief sie in den 80er Jahren der Schallplatte den Rang als das Standardmedium zur Speicherung und Wiedergabe von Musik für den Massenmarkt ab. Der Legende nach auf eine Einspielung der neunten Sinfonie Ludwig van Beethovens – 74 Minuten in der längsten, damals zur Verfügung stehenden Version – zugeschnitten, bescherte sie der Musikindustrie einen erneuten Aufschwung, nachdem Ende der 70er Jahre ein gesättigter Markt sowie eine insgesamt schlechtere Wirtschaftssituation die Tonträgerverkäufe global einbrechen ließ. Obwohl ihr Stern in Zeiten von iTunes, Spotify und Co. zu sinken beginnt und ihr Ende zuletzt schon vielfach proklamiert wurde, machten die CD-Verkäufe 2013 immer noch knapp 70 Prozent des Gesamtumsatzes mit Musikaufnahmen in Deutschland aus.

Umsatzentwicklung der deutschen Musikindustrie 1984 bis 2013

Umsatzentwicklung der deutschen Musikindustrie 1984 bis 2013

Die Haptik

Kein Download der Welt kann sie bieten: Die haptische Komponente des physikalischen Tonträgers samt Verpackung. Nicht zuletzt die sinkenden Verkaufszahlen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass Künstler und Labels mit aufwändig gestalteten Digipacks, Mehrfachboxen und Fan-Editionen diesen Mehrwert zu betonen versuchen. Die Musik ist quasi anfassbar, nicht nur Hintergrundbeschallung, sondern sie rückt ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Darüber hinaus ist die CD ein beliebtes Sammlerobjekt und lässt sich – wie auch unser Artikel zum CD-Wall® Aufbewahrungssystem beweist – entsprechend in Szene setzen.

Ein weiterer und nicht zu unterschätzender Vorteil ist die Etabliertheit und Einfachheit des Systems. Hülle aufgeklappt, CD eingelegt, die “Play”-Taste betätigt und los geht’s. Kein Format-Wirr-Warr, keine schlecht kodierten MP3-Dateien, die auf der Stereoanlage plötzlich gar nicht mehr so gut klingen, keine komplizierten Anzeigen und Menüs. Einfach klarer Sound auf einem vergleichweise unempfindlichen Datenträger, der im Vergleich zur Schallplatte wesentlich weniger anfällig für Abnutzung, Beschädigungen oder Verschmutzung ist.

Die Technik

Abgesehen davon hat die CD auch technisch einiges zu bieten. Der sogenannte Redbook-Standard wurde 1980 von Philips und Sony festgelegt und definiert die Spezifikationen der Audio-CD. Wie bereits im letzten Teil unserer Reihe erwähnt wurde, wird die Musik auf der CD digital mit einer Wortbreite von 16 Bit und einer Abtastfrequenz von 44.1 kHz gespeichert. Die Bitrate liegt bei 1411.2 kBit/s. Damit ist ein sehr guter Hörreindruck garantiert. Wenn es dann doch noch etwas mehr sein darf, gibt es für alle nicht auf den haptischen Aspekt und die Einfache Handhabung verzichten möchten, mehrere Optionen:

Zunächst wäre da die Super Audio Compact Disk (SACD oder SA-CD). Ebenfalls von Philips und Sony gemeinsam entwickelt, handelt es sich um eine spezielle Form der DVD (Digital Versatile Disk). Das Audiomaterial wird hier im DSD-Format (Direct-Stream-Digital) codiert, während bei der Audio-CD das PCM-Verfahren (Pulse-Code-Modulation) verwendet wird. Die DSD-Codierung arbeitet mit 1-Bit Technologie, also nur einem Bit Wortbreite, dafür mit einer Abtastrate von 2,8224 MHz (64 x 44.1 kHz). Beide Verfahren lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen und die Diskussion über die Vor- und Nachteile beider Verfahren beschäftigt Wissenschaft, Industrie und Nutzer gleichermaßen. Fakt ist jedoch, dass die Auflösung der SACDs deutlich höher ist, als die der herkömmlichen Audio-CDs. Außerdem können sie nicht mit jedem handelsüblichen CD-Spieler gelesen werden. Neben dezidierten Abspielgeräten für SACDs, gibt es inzwischen eine ganze Reihe kompatibler Blu-ray Player auf dem Markt.

Stichwort Blu-ray: Alternativ zur SACD existieren verschiedene Blu-ray-Audio-Formate, die mangels eines einheitlichen Standards mit unterschiedlichen Marketing-Namen und technischen Möglichkeiten aufwarten. Diese nennen sich zum Beispiel “High Fidelity Pure Audio”(HFPA), “Blu-ray Pure Audio” (BDPA) und “Pure Audio Blu-ray” (PABD). Hier wird es allerdings nur scheinbar kompliziert, denn sie alle lassen sich mit handelsüblichen Blu-ray Geräten abspielen und bieten “Hi-Res”-Musikgenuss auf Basis der PCM-Technologie mit 24 Bit Wortbreite sowie einer Abtastfrequenz von bis zu 192 kHz. Und auch wenn die direkte Vergleichbarkeit nicht gegeben ist: Eine solch hoch aufgelöste PCM-Codierung dem steht dem DSD-Verfahren im Ergebnis in nichts nach.

Der spielt sie alle: Cambridge Audio Azur 752BD

Der spielt sie alle: Cambridge Audio Azur 752BD

Schlussgedanken

Egal ob CD, SACD oder Blu-ray Disk. Sie alle haben nicht nur wegen ihrer haptischen, sondern auch wegen ihrer klanglichen Vorzüge nach wie vor ihre Berechtigung. Der Umgang mit den Silberscheiben ist uns in den letzten Jahrzehnten in Fleisch und Blut übergangen und man muss kein Computer-Experte sein, um seine audiophilen Bedürfnisse zu befriedigen. Hier setzt man sich hin und legt eine CD ein, anstatt sich zu fragen, wie dieser oder jener Song nun wieder in der Playlist des Smartphones gelandet ist, während man noch mit zwei anderen Dingen beschäftigt ist. So bestätigt sich allen Unkenrufen zum Trotz das alte Sprichwort “Totgesagte Leben länger” und es ist davon auszugehen, dass uns die CD noch eine ganze Weile erhalten bleiben wird.

Ein letzter Hinweis: Laut Medienberichten zeichnet sich ab, dass Sony als bisher größter Verfechter der SACD in Zukunft auch vermehrt auf Audio-Blu-rays setzt. An anderer Stelle wurde kürzlich über das Ende der SACD spekuliert. Mit einem entsprechend gut ausgestatteten Blu-ray Player wie z.B. dem Oppo 105D oder dem bereits erwähnten Cambridge Audio 752BD sind Sie aber in jedem Fall für die Zukunft gerüstet.

Wir beraten Sie gerne umfassend und stehen Ihnen telefonisch unter 030 253 753 10, per Email unter eShop@hifi-im-hinterhof.de und selbstverständlich von Angesicht zu Angesicht in der Großbeerenstraße 65/66 in Berlin-Kreuzberg zur Verfügung. Mo – Fr 10:00 – 19:00, Sa 10:00 – 15:00



2 Antworten auf „Die Quelle guter Musik. Teil 2: Die CD“

  1. Julia am

    Ich wollte ihnen nur von meiner Angst berichten, was Musik Streaming Dienste angeht. ich mag lieber Cds und von mir aus auch neue Formate in Hardware wie Super Audio Cds multichannel, Dvds, Blu-Rays, ales was man in der Hand halten und behalten kann und möchte das auch weiterhin kaufen. Ich finde JPc sehr schön und bestelle da. Früher gab es das in Minden. Für mich sehr wichtig, das es alles weiterhin in Hardware gibt, Musik, Film und Bücher, alles in der hand halten und spüren zu können ist mir wichtig. Das sind auch immer meine Hauptgeschenke zu Nikolaustag, Weihnachten, Geburtstag und Ostern. Das muss einfach bleiben.

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    • Florian am

      Hallo Julia, vielen Dank für deinen Kommentar! Wird es sicherlich auch noch eine ganze Weile geben. Viele Grüße aus Berlin!

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